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Bolle fuhr zu Pfingsten

04.06.2010

Später im Jahr, mit dem Rad, machten S. und ich uns nach Pankow auf.
Im Tiergarten kam uns eine grasende Schafherde in die Quere. Zuerst dachte ich an ein umweltfreundliches Vorhaben des  Senats, doch dann kamen mir Zweifel ob so viel Mutes unserer Politiker.

Und wirklich, es war der Hirtenzug 2010, eine Demonstration.
Die Schafe forderten Verbesserungen ihrer und ihrer SchäferInnen Lebenssituation. Und auch die Hirtenhunde sollten nicht wie Hunde leben!
Wir unterschrieben die Petition.
Ohne diese Unterbrechung benötigten wir von Steglitz aus 20 Minuten zum Hauptbahnhof. Dann fuhren wir die Invalidenstrassen über die Gustav - Heinemann - Brücke und bogen links ein, am Spandauer - Schifffahrtskanal entlang bis zur Pankemündung. Da begann der Panke-Radweg.
Ab da versuchten wir dem Flusslauf zu folgen. Dies war nicht immer einfach, ob der schlechten und teilweise fehlenden Beschilderung.

Schon der Beginn des Weges  unter einer Hochhausdurchfahrt ist nur zu erahnen.
Am Weg gab es dann aber einiges zu bestaunen. Zuerst fiel uns das ehemalige Luisenbad an der Weddinger Badstrasse, heute Stadtbibliothek, auf.

Weiter an der Panke entlang radelnd erreichten wir den Bürgerpark Pankow, ein kleines Grünjuwel im Norden Berlins.
Auf dem Rasen lag viel herum, u.a. diese Mutter mit Kind..
Wg. fehlender Beschriftung weiss ich nicht, wer der / die BildhauerIn ist / war.

Wir stoppten dann im Kaffeehaus Rosenstein. Bei Weizenbier und Sonnenschein ließen wir es uns gut gehen. Das Café liegt direkt beim Rosengarten. Ein netter Platz für einen Zwischenhalt. Auf der Speisekarte stehen Flammkuchen und Pelmeni.

Später besuchten wir das Schloss Niederschönhausen. Es wurde unter anderem von einer preußischen Königin bewohnt. Die DDR nutzte es als Amtssitz von Wilhelm Pieck und später als Quartier für Staatsgäste. Ho Chi Min, Indira Ghandi und Fidel Castro logierten hier.

Der nächste Teil des Radwegs war wenig attraktiv. Die Beschilderung fehlte fast vollständig, ein Hinweis wie rechts war sehr selten. Außerdem radelten wir sehr nah an der Autobahn A114 entlang. Der Verkehrslärm nervte gewaltig.
Die Panke kann da nichts dafür, aber ein Schallschutz durch Bäume oder Hecken wäre schon nett. Zwischen S- Pankow / Heinersdorf und S- Karow ist es nicht schön.

Prompt verfransten wir uns so gründlich im Straßengewirr von Blankenburg, dass wir im Ortskern landeten.
Ein Ortskundiger wies uns den Weg zum Bahnhof Blankenburg und ob der fortgeschrittenen Stunde beschlossen wir zurück zu fahren.

Das Teilstück von Karow bis Bernau erkunde ich ein anderes Mal.
In der jetzigen Form ist dieser Radweg eine typische Politiker Maßnahme. Ein großes Maul haben sie immer, gerne sabbeln sie auch von der Fahrradstadt Berlin, doch ihre Lügen haben Plattfüße.
In meiner Phantasie sehe ich den Verkehrssenator und den Bezirksbürgermeister Hand in Hand mit der Schere das Band bei der feierlichen Eröffnung durchschneiden, immer wieder, bis auch der letzte Fotograf ihr gekünsteltes Lächeln geknipst  hat.