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Letzter Tag und Abschied

29.06.2010

Diesen Tag fuhren wir mit dem Bus in die Stadt.
Wir stiegen im nördlich der Innenstadt gelegenen Stadtteil Hakaniemi aus. TouristenInnen sind hier kaum unterwegs. Spannendes war hier zu sehen.
In der ehemaligen Fabrik (links) befand sich eine hübsche Bar.
Auf dem Hakaniemen Tori, wie der Marktplatz des Stadtteils heißt, befindet sich die Hakaniemen Kaupahalli, eine fast nur von FinnInnen frequentierte, bezaubernde Markthalle.
Wieder ein Industriearchitektur- Kleinod in Backstein.
In der unteren Etage wird meist Frischware angeboten, viel leckerer Fisch und dem Klima geschuldet wenig Sorten frisches einheimisches Obst und Gemüse.

Die obere Etage war mehr den Kurzwaren vorbehalten. Finninen sollen Handarbeiten lieben, der lange Winter lädt dazu ein, so gab es viele Stände mit Stickvorlagen und Wolle.
Hübsch war auch das Café anzusehen.

Als wir wieder draußen an einem der Stände auf dem Marktplatz Kaffee tranken und leckere Pulla (Zimtschnecke) aßen, fotografierte ich die beiden Möwen beim Melone futtern. Der Genuss von Gemüse und Obst tut wohl nicht nur dem Menschen gut.

Urheber: Jyri Lehtinen
Um die andere Seite der Stadt zu erreichen, nutzten wir diesmal die Metro.
Die Station Hakaniemi liegt gleich bei der Markthalle.
Angst sich groß zu verfahren, wie in Berlin, braucht man / frau bei der einzigen Linie nicht zu haben. Nach kurzer Zeit erreichten wir die östliche Endstation Ruoholahti.

Weil sie Gewässer und Felsbrocken unterqueren muß, ist die U-Bahn dreißig Meter tief gebaut.
Wo ich normalerweise aus Fitness Gründen gerne mal Treppen laufe, verzichtete ich hier und war froh, dass die Rolltreppe durchhielt.

Wir stiegen in einem von Neubauten geprägten Gebiet aus. Hier standen früher  Industriegebäude im roten Backsteingewand.
Jetzt gibt es einen schicken Jachthafen, Wohngebäude und Einkaufszentren. Hightech Unternehmen haben hier ihre Firmensitze errichtet.
Mittendrin gab es aber auch mal hübsche Kunstwerke.

Vielfach ist die Architektur ebenfalls sehr sehenswert.
Direkt am Hafen sahen wir diese Konstruktionen, die den Firmensitz von F-Secure beherbergt. Ich kannte die Antiviren Software der Firma, wusste aber nicht, dass das F für Finnland steht.
Wenig später erreichten wir unser Ziel, Kaapeli. Eine restaurierte alte Kabelfabrik, in der sich ein riesiges Kulturzentrum befindet.
Im Komplex finden sich Galerien, Übungsräume, Ateliers, Theater, usw.
Im Vordergrund seht ihr einen Container, in dem eine riesige Camera Obscura eingebaut war.
So kam ich in den Genuss Dora und ihre Umgebung kopfstehend zu betrachten.

Wir strebten danach erstmal ins Café.
Auf dem Weg dorthin begegnete uns in der Eingangshalle eine Gruppe Kinder, die wohl zu einem Workshop geleitet wurde.
Das Café selbst war natürlich auch Kunst.

Mit unserem Kaffee begaben wir uns auf die Terrasse, die Sonne und der Blick aufs Wasser luden uns ein.
Meer und Himmel waren so blau wie niemals vorher.
Ich glaube, Finnland wollte mir zeigen, wie schön es ist, und sagen, komm wieder. 



Auch die Möwen wirkten etwas bedrückt.
Am nächsten Morgen flogen wir heim nach Berlin.


RESÜMEE

Der kleine Teil des Landes, den ich sehen durfte, gefiel mir überwiegend gut.
Die FinnInnen, die wir besuchten, waren sehr gastfreundlich.
Besonders gefallen hat mir, dass Kinder und Kunst stark im Fokus des Staates stehen.
Und auch die "einfachen" FinnInnen lieben es hübsches Design in ihre Wohnung zu integrieren.
Das einzig Negative im Land waren die Mücken für mich. Obwohl ich mich meist in der Nähe des Meeres aufhielt, nervten sie. Im Landesinneren mit seinen tausend Seen, die ca. 18% der Gesamtfläche ausmachen, muß es die Hölle sein.
Zum Glück gibt es sie im finnischen Winter nicht, jedoch muß man / frau sich da, glaube ich, sehr warm anziehen.