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Reise in die Geschichte

21.06.2010

Den Tag begannen wir zusammen mit unseren GastgeberInnen mit der Besichtigung des Freilicht Museums Turkansaari, malerisch auf zwei Inseln im Oulu Fluss zwischen Oulu und Muhos gelegen.

Dort wird versucht darzustellen, wie die Menschen früher am Oulujoki gelebt haben. Der Ort wurde von Lachsfischern, Flössern und Teerherstellern genutzt und in der Region wurden alte Gerätschaften zusammengetragen und restauriert.

Natürlich entstand der Reichtum in der Stadt Oulu an der Flussmündung nur durch die Arbeit der Menschen an Fluss. Das erste Zeitalter des Reichtums im 13. Jahrhundert erwuchs daraus, dass der Oulujoki bei den Lachsen beliebt war.

Diese wurden auch hier gefangen und mit dem von der Hanse gelieferten Salz haltbar gemacht. So konnten Pfeffersäcke sie über Oulu bis nach Basel liefern.
Während der Wanderung der Lachse waren die Inseln Zwischenlager.

Weil die BewohnerInnen nur im Sommer hier waren, hat die Kirche keine Heizung. Menschen, die hier überwinterten, hatten ein hartes Los. Ihre Hütten hatten keine Kamin. Rauch sammelte sich unter der Decke und zog  durch einen Schlitz über der Tür ab.

Im 18. Jahrhundert wurde Oulu mit den Windjammern wieder sehr reich. Am Oulujoki wurde bei der Holzkohlen Produktion Holzteer gewonnen. Dieser konserviert das Holz der Segelschiffe gegen das Salzwasser und wurde wertvoll wie Gold.

Flößer, rauchende Meiler und Schiffe beladen mit Teefässern bestimmtem damals das Bild des Flusses. Ich war sehr neugierig zu erfahren, wie einst Teer erzeugt wurde.Schautafeln erklärten viel, doch zusätzlich sahen wir zu, wie drei Männer einen Meiler vorbereiteten.

Am Johanniswochende wollten sie ihn anzünden und rechneten mit einer Ausbeute von 1000 Litern.
Mit dem Aufkommen der Eisenschiffe brach der Teermarkt zusammen. Danach wurde Holz für die Papier- und Zellstoffproduktion benötigt.

Wie Forstleute untergebracht waren, wurde gezeigt. Der Forstmeister bewohnte ein Einzelzimmer, die Arbeiter einen Gemeinschaftssaal. Neben der Küche war die Köchin untergebracht. Vielleicht ist Forstarbeiter nicht der richtige Job für mich.
 
Doch für eine gute Köchin auf Partnersuche sicher ein besserer Tipp als parship.de.
Sonst gibt es auf den Inseln noch einiges zu schauen, eine Bockwindmühle, ein Herrenhaus, Landmaschinen usw. Außerdem bietet ein Café etwas für Leib und Seele.

Im Anschluss fuhren wir zum Essen nach Oulu.
Eki kannte ein passables Restaurant am Bahnhof mit finnischer Küche. Ich aß im Oskarin Kellari Rautu (Saibling) mit Backkartoffeln.
Gut und lecker abgefüttert waren wir glücklich.

Später besuchten wir Nallikari, den Strand der Stadt auf einer vorgelagerten Insel, wo wg des kalten Wetters nur Windsurfer und Kiter in Neopren Anzügen im Wasser planschten.
Bei einem Kaffee im Jachtclub warfen wir eine Blick auf Oulus stinkende Zellstofffabrik.