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Fotos mit Erklärung

23.08.2010

Dora und ich nahmen an einer Führung durch die Foto- Ausstellung "Marianne Breslauer, Unbeachtete Momente" in der Berlinischen Galerie teil.
Es regnete den ganzen Tag und so kam uns das Angebot gerade recht.

Führen tat der Chef des Hauses höchstpersönlich und das tat er gut.
Dr. Thomas Köhler hatte sowohl die fachlichen Informationen parat als er auch gut und sauber vermittelte. Leider sind nicht alle Führungen von solcher Qualität, bei manchen beschleicht mich das Gefühl, dass ich für xx,- Euro den Text der Täfelchen an den Bildern vorgetragen bekomme. Und Nachfragen sind in Ermangelung von Fachkenntnissen nicht erwünscht.

Djemila, Jerusalem 1931, © Marianne Breslauer / Fotostiftung Schweiz, Winterthur
Marianne Breslauer fotografierte nur acht Jahre in der Periode von 1929 -1937.
Sie begann als Portrait Fotografin in Berlin. Oft war ihr Motiv in dieser Zeit die Neue Frau, selbstständig und androgyn gestylt.
Später in Paris und auf weiteren Reisen wurden ihre Fotos expressiver.
Nachdem die Deutschen sie aus ihrer Heimat verjagt hatten, heiratete sie, gebar Kinder und legte die Kamera zur Seite.
Neben dem Raum mit den Arbeiten von ihr stellt die Galerie in einer eigenen spannenden Abteilung Fotografinnen aus, die in dem selben Zeitraum wie sie mit der Kamera arbeiteten. Einige von ihnen wurden ebenfalls vertrieben, andere von den Deutschen ermordet. Z.B. die damals berühmte Modefotografin Yva, die Lehrerin von Helmut Newton in Berlin, sie wurde vermutlich im Konzentrationslager Majdanek umgebracht.

Ich beschaute noch zwei weiter Ausstellungen in der Galerie:
1. Unter dem Motto:


waren Zeichnungen von Karl Arnold anzusehen.

Satire, die meist in der Zeitschrift Simplicissimus erschien. Rechts sagen die wohlbeleibten Reichen zu den Hungergestalten: "Sie können freilich zu fünft in einem Zimmer unterkommen, wir können uns diese Einschränkung nicht leisten"

2. Im zentralen Innenraum wurden Werke von Ursula Sax ausgestellt.

Luftkleider, 1990, Stoff
Die Künstlerin ist 1936 geboren. Neben anderen Orten studierte und lehrte sie auch in Berlin.
Sie hat viele Skulpturen für den öffentlichen Raum geschaffen.
Doch meist Werke aus nicht so witterunganfälligen Materialien. 
Wie fast immer hat sich der Besuch in der Berlinischen Galerie sehr gelohnt.