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singing Nietzsche

12.10.2010

S. und ich sahen Metanoia über das Denken hinaus von Jens Joneleit im Schillertheater, das Zwischenquartier der Staatsoper unter den Linden.

Doch zuerst begannen wir den Abend mit einem Mahl in der Schiller Klause neben dem Theater. Hier hängen noch die Fotos der Stars, die nebenan auftraten. Das Restaurant bietet jeden Abend ein sehr leckeres und preiswertes Büfett.

Das Theater wurde von den asozialen Berliner Politikern geschlossen.
Hoffentlich bietet das dreijährige Gastspiel der Oper einen Anlass, das schöne Gebäude wieder dauerhaft als Spielstätte zu nutzen.
Das Stück selbst hat einen gesungenen / gesprochenen Text vom jungen Friedrich Nietzsche zur Grundlage. Dieser wurde von einem Chor und SolistInnen vorgetragen. Leider eine ziemlich blöde Idee, einen schwierigen Text so ans Publikum zu bringen.


Selbst wenn er manchmal hörbar war, kostete es sehr große Anstrengungen ihn nach zu denken. Er war zwar auch auf einem Display zu lesen, doch da die Vortragenden ständig wechselten, versuchte ich mitzulesen und gleichzeitig auf der Bühne zu entdecken, von wem der Ton gerade kam. Ein weiterer Stressfaktor waren zwei verschiedene, gleichzeitig an der Rückwand der Bühne ablaufende Videos, die stumm abliefen. Die Sprache daraus wurde ebenfalls auf einem Display dargestellt.
Ein wenig viel Input für mich.
Eigentlich hätte der kürzlich gestorbene Christof Schlingensief die Regie führen sollen, aber ob das Stück
dadurch besser geworden wäre?
Gefallen hat mir die Musik, die mich an Kurt Weill erinnerte, toll gespielt vom Orchester unter Daniel Barenboim, die SängerInnen trugen den schwierigen Text gekonnt vor und das Bühnenbild mit riesigen Nachbildungen von menschlichen Organen gefiel mir gut.

Andere Kritiken: Zeit, Tagesspiegel, Tageszeitung,

Aus Gründen der Fitness besuchten wir anschließend das Cafe Keese gleich nebenan. Leider ist dort dienstags Discofox Night. Den Tanz finde ich persönlich recht langweilig.

Zum Glück gab es zwischendurch auch mal Rumba, ChaChaCha und Walzer.
Das Lokal ist eine Augenweide für Fans der Nierentischzeit.
Für Verklemmte gibt es nummerierte Tischtelefone zum Baggern.

Für den Durst empfehlen wir auf Grund leidvoller Erfahrung Getränke ausschließlich direkt aus der Flasche, aber bitte keinen Wein.