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Wieder baden

21.+ 22.11.2010

Diesmal verschlug es meine Liebste und mich auf einen Kurzurlaub nach Bad Saalfeld.
Ein Nest in Thüringen an der Saale gelegen. Es gibt Brunnen mit Heilwasser und außerhalb eine Kurklinik. Also nicht ein Kurhaus mit Stadt wie Bad Steben.

Dort hatten wir mit unseren achtundfünfzig Jahren das Gefühl gehabt den Altersdurchschnitt zu drücken.
Wir stiegen in der kleinen Pension Töpferstüb´l ab, um die Ecke von lebendig wirkenden Gassen und dem entstehenden Weihnachtsmarkt.

Wir liefen erst mal in der Gegend herum und bestaunten die gelungen renovierte Altstadt.
Als sich der Hunger meldete, suchten wir das für seine thüringischen Spezialitäten in der WEB Plattform Qype gelobte Restaurant Alte Post auf.

Nostalgische Erinnerungen an die DDR kamen auf, wir wurden im leeren Restaurant platziert.
Doch das Essen (natürlich mit Thüringer Klößen) und der Wein (natürlich Saale/Unstrut Riesling) waren gut.
Auch das historische Gemäuer war nett dekoriert.

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Am nächsten Tag war ein Ausflug in die Feengrotte geplant. Mit dieser Sehenswürdigkeit wirbt Bad Saalfeld in der ganzen Umgebung an den Straßen.
Entsprechend der touristischen Bedeutung des Ortes ist die Infrastruktur ausgelegt.

Es gibt einen Pavillon mit allerlei Feen- und Bergwerk Schnickschnack, einen riesigen ziemlich leeren Parkplatz und ein laut Qype grottenschlechtes Restaurant.
Um 15:00 Uhr versammelten wir uns mit weiteren Neugierigen zu einer Führung in die Grotte.

Sie ist nicht sehr tief, nur ab und zu geht es mal ein paar Meter eine Treppe nach oben oder unten. Es ist jedoch oft sehr feucht, denn von oben dringt durch den Stein Regenwasser ein.
Bemerkenswert fand ich, dass die Gänge nicht abgestützt wurden. Die Führerin erklärte mir, dass nur schonend mit Hammer und Meißel geschürft wurde, durch Maschinen und Sprengunggen hervorgerufene Abgänge entstanden so nicht.

Der Abbau von Alaune per "Hand" war möglich, weil das umgebende Gestein sehr weich ist. Die Wände der so entstandenen Grotten sind durch die unterschiedlichen ausgewaschenen Mineralien sehr farbig.
Tropfsteine sind auch zu sehen.

Ich fand die Besichtigung gesamt nicht so interessant, mir fehlten technische Infos. Aber wenn es kalt ist und es regnet und einem nichts Besseres einfällt, sind die 8,- Euro Eintritt gut angelegt.

Danach speisten wir im laut Web zweitbesten Restaurant Pappenheimer.
Ein hübsches Lokal. Wir aßen wieder thüringisch, das Essen war jedoch nicht so gut wie am Tag zuvor, aber wir durften uns den Sitzplatz selbst aussuchen.

Wer bei Pappenheimer an das Zitat "Daran kenne ich meine Pappenheimer" aus Schillers Wallenstein denkt, hat recht. Zwar konnte ich nicht heraus finden, was das Lokal mit der historischen Figur zu tun hat, aber das Haus stammt aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs und der Name ist bekannt. Das die BesitzerIn sich damit einen der wichtigen katholischen Kriegsverbrecher der damaligen Zeit zum Namenspatron nimmt, scheint keine Rolle zu spielen.