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Alles Vorschriften

28.04.2011

Vatten Unfall ist einer der großen Absahner unter den europäischen Energieriesen.

Nach dem Zusammenbruch der DDR fing er an sich massiv in Deutschland einzukaufen. Heute gehört der Konzern zu den Big Five. Weil wir die Zeche zahlen, lieben sie die Atomtechnik.
Die Vattenfall, die ab und zu mal vergisst, einen Unfall in ihren Atommeilern zu melden, hat zur Imagepflege einen Kunstpreis gestiftet.
Dieser wurde in der Berlinischen Galerie an die Kanadierin Angela Bulloch vergeben. Sie lebt und arbeitet in Berlin und London.

In ihren oft multimedialen Installationen beschäftigt sie sich mit Ordnungssystemen. So zeichnete sie in der Berlinischen an Wände vergrößerte collagierte Grafiken von technischen und sozialen Satzungen, Regeln oder Beschreibungen.

Unter Anderem die ISO Norm für Papierformate oder den Verhaltenscodex der Cosa Nostra.
Leider zeigte sie nicht die Handlungsanweisung von Vattenfall, wie die Manager Unfälle in AKWs vertuschen sollen.

Aber dann hätte die Künstlerin wohl auch nicht den Preis erhalten.
Der Satz "... die Kunst geht nach Brot" wurde schon im 1772 geschriebenen Drama Emilia Galotti von Lessing ausgesprochen.
KünstlerInnen waren wohl schon immer gezwungen, die herrschenden Klassen zu bedienen, damit sie was zu beißen haben.

Augenstern und ich nutzten die Gelegenheit noch ein wenig die Bilder von Rainer Fettig anzuschauen, dem in der Berlinischen eine Werkschau gewidmet ist.
psycodelic east, 1990
Fummel, 1977
Beim anschließenden Büfett ließ sich Vattenfall nicht lumpen. Häppchen, Getränke und ein DJ wurden aufgeboten. Leider mussten wir früh ins Bett.