Dieses Blog durchsuchen

Waden - Wecker

02.01.2012

Der Besuch der filmische Dokumentation  war das Weihnachtsgeschenk von N. Hannes Wader und Konstantin Wecker sind alte Barden der Protestbewegung der BRD. Doch während Wader sich später in der DKP wiederfand, war mir Wecker früher sympathischer. Er war links ohne sich in einen dogmatischen Verein einzuordnen.

Konstantin Wecker

Hannes Wader
Der Film berichtete sowohl von einer Konzert-Tournee der Beiden sowie von ihrer Geschichte und den Verhältnissen in denen sie leben. Sie sind vom Typ her sehr verschieden, so dass es mich wunderte wie sie eine gemeinsame Konzertreise durchstanden. Wader wirkt sehr in sich gekehrt, hat Schwierigkeiten andere Menschen in seiner Nähe zu ertragen. In der Garderobe merkte man ihm wie viel Überwindung es ihn kostet aufzutreten. Wecker dagegen ist eine Rampensau, liebt das Publikum. Doch er kann anderen Künstlern auch Raum gewähren, so dass die Waderfans nicht zu kurz kamen.
Privat klafft es ähnlich auseinander. Wader ist seit seiner 1986 mit einer etwa gleichaltigen Frau verheiratet, Wecker hingegen ist seit 1996 mit einer 35 Jahre Jüngeren zusammen.

Wecker lässt auch gern den bajuwarischen Burschen raushängen. Er wirkte auch in dieser Rolle in div. Filmen mit. Wobei er seine Rolle als Sepp in Beim Jodeln juckt die Lederhose und in weiteren Softpornos in den frühen achtziger Jahren auf seiner WEB Seite nicht verschweigt. Heute sind seine Rollen eher ernsthaft.
Er schreibt auch Film- und Theatermusik, Musicals und Bücher. Auch als Kabarettist wurde er bekannt.
Insgesamt also ein umtriebiger Künstler.

Waders musikalische Karriere begann in den siebziger Jahren in Berliner Folklore Clubs. Das GO-IN, der Steve Club und das Folkpub boten damals Künstlern Auftrittsmöglichkeiten. Ich besuchte diese damals regelmäßig.
Die "Berliner Liedermacher" wie Reinhard Mey, Ingo Insterburg, Schobert & Black verdienten sich dort erste Sporen, leider gelang es ihnen nicht, dem von mir damals gehassten Deutschen Schlager, den Garaus zu machen.


Der Film lohnt sich anzuschauen. Es bringt Spaß sich die gemeinsamen Konzerte  anzuhören und spannend ist, was die beiden über ihr Leben erzählen können. Durchaus nicht nur für Nostalgiker.