Dieses Blog durchsuchen

documenta Karlsaue

26.07.2012

Das Freigelände Karlsaue ist bei gutem Wetter alleine als Parkanlage bezaubernd. Hier waren wir durch die gemieteten Fahrräder wegen der langen Wege eindeutig im Vorteil.

Grundsätzlich muss ich anmerken, dass die meisten aufgebauten Pavillons, in denen Kunst gezeigt wurde, eindeutig nur ein Ersatz für fehlenden Platz in festen Gebäuden darstellten. Damit wurden die Möglichkeiten, die Freiluft bieten, überwiegend verspielt.

Es gab aber Werke, die nur nach draußen passten und unter diesen Bemerkenwertes. Die Piktogramme zeigen was BesucherInnen im Park erlaubt war.

Mit seiner Galgenplattform wollte Sam Durant gegen die Todesstrafe in den Vereinigten Staaten demonstrieren. Ein ansehnliches Werk, leider erschloss sich sein Sinn nur lesend.

Eine witzige Idee steckte im Sanatorium Pavillon. Hier wurde das Psychobusiness veräppelt. In weiße Kittel gewandete "MitarbeiterInnen" boten unter anderem Paarberatung an. Die Performance von Pedro Reyes fand viel Zuspruch.

Am eindrucksvollsten war für uns eine Audioinstallation von Cardiff / Miller in einem kleinen Wäldchen. Man / frau platzierte sich dort in einem Kreis von Lautsprechern. Wir hörten Tondokumente, die an diesem historischen Ort beinahe authentisch waren.

"For a thousand years" (tausend Jahre) waren präsent. Es begann mit Wind, der in den Bäumen die Blätter zum Rascheln brachte und Tierstimmen. Dann waren Geräusche einer Schlacht aus dem Mittelalter zu hören, die nicht weit entfernt wirklich stattgefunden hatte. Alles endete mit dem Lärm der fallenden und explodierenden Bomben, die einst Kassel zerstörten.



Neben der Kunst bot die Karlsaue noch nette Cafes und als besondere Attraktion einen Hundespielplatz, von Brian Jungen gestaltet.
Hier konnten unsere vierbeinigen Freunde nach Herzenslust artistisch tollen. Mancher Dackel entdeckte seine Liebe zur Kunst.