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Nix Abstraktes

30.09.2012

Den Künstlern des Vereins  Künstlersonderbund in Deutschland 1990 e. V. ist gemeinsam, dass sie gegenständlich / figürlich arbeiten. Sie luden zu ihrer Jahres Verkaufsausstellung in die Uferhallen im Wedding. Das verbindende Motto war "Nacht".

Die riesige Halle auf dem Gelände des ehemaligen Straßenbahndepots bot einen würdigen Rahmen für die Schau. In anderen Gebäuden sind die verschiedensten Firmen und Initiativen untergebracht. Sie sind so bunt gemischt wie ihre Briefkästen.

Tremezza von Brentano, Panorama
mit grünem Himmel, 2005
Die Qualität der ausgestellten Werke in der Halle war sehr unterschiedlich.
Manches, wie das grottenschlechte Gemalte links, taugt wohl gerade noch als Vorlage für ein Clodeckelbild im Baumarkt. Ein solches Bild schenkt man / frau nur an Personen, die einem wirklich verhasst sind. Die Malerin ist seit den siebziger Jahren aktiv, ohne sich weiter zu entwickeln.

Nänzi, wenn es Nacht wird, 2012
Dass gegenständlich / figürliches Gestalten nicht automatisch Kitsch bedeuten muss, zeigt die Skulptur rechts. Die Künstlerin war mir noch von der Vorjahresausstellung im Gedächtnis geblieben.
Beeindruckend ausdrucksvoll fanden wir auch die beiden aus Terracotta hergestellten Skulpturen unten.


Ludmilla Seefried - Matejkova, Lolita, 2010,
Eberhard Linke, Mann in Narkose, 1974

Dennis Molchan, Curry 36, 2008
Auf der anderen Seite wurde auch viel Langweiliges gezeigt. Links war wohl ein sogenannter Sonntagsmaler mit dem Pinsel aktiv. Zwar ist die bekannteste Würstchenbude Berlins weltberühmt, aber mit Ruhm hat sich der Pinselschwinger nicht bekleckert, eher mit Tomatenketchup.

Um den schlechten Geschmack auszulüften, spazierten wir an der Panke entlang zum Hauptbahnhof. Ein Graffiti neben dem Uferweg entschädigte uns für einigen Kitsch, den wir sehen mussten. Manche Schmierer können es besser als einige vom Künstlersonderbund.