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Frau Else verkauft sich

03.10.2012

Wenn Arthur Schnitzler schrieb, war der Inhalt meist nicht sehr lustig. Sein Roman "Fräulein Else" schildert das Schicksal einer Tochter aus reichem Hause, die sich prostituieren muss, um ihren Vater vor dem Bankrott zu retten. Danach begeht sie Selbstmord.
Im Jahr 1924, als der Roman entstand, gab es in Wien sicher einige zehntausend Frauen, die gezwungen waren sich zu verkaufen. In den Armenvierteln hatte eine Frau ohne Ernährer oft gar keine andere Wahl, wenn sie sich und ihre Kinder durchbringen wollte.
Trotz der Ansiedlung im Milieu der Reichen geht die Geschichte von Else ans Herz.

Dem Regisseur Paul Czinner gelang es daraus 1928 einen Stummfilm mit den gleichen Titel Fräulein Else zu drehen. Elisabeth Bergner spielte sie.
G. und ich sahen ihn in einer Reihe Stummfilm mit Piano im Froschkönig in Neukölln. Es war sehr voll und verraucht, aber eindrucksvoll war wie der Pianist Martin Betz die Handlung intonierte. Ludwig Lugmeier von Laufende Bilder e.V. führte sachkundig in den Film ein.