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Rixdorf im Glühweinrausch

09.12.2012

Ich fuhr mit meinem Schatz nach Rixdorf. Da gab´s Musike und weihnachtlichen Budenzauber.
Dieser Stadtteil hieß früher so und wurde 1912 in Neukölln umbenannt. Eine der ersten mir bekannten dummdreisten Politiker Tricksereien im 20. Jahrhundert. Rixdorf hatte einen schlechten Ruf als Kriminalitätshochburg in Berlin, da bekam es einen neuen Namen. Natürlich änderte sich nichts an der Verbrechensrate, aber zum Schein war etwas Neues entstanden.

© M. Wenke
Die Idee könnte von Klaus Wowereit stammen.
Noch heute wagen sich ängstliche Touristen nicht in den Bezirk. Doch wir nicht feige, waren Mittenmang dabei.
Der Rixdorfer Weihnachtsmarkt ist jedoch auch ein Juwel im Ghetto Neukölln. Hier gibt es fast keine kommerziellen Stände.

Schulen, Behindertenwerkstätten, Altenheime und andere Initiativen bieten Selbstgemachtes an. Besonders die Kreativabteilungen der Werkstätten für Behinderte haben teilweise tolle Sachen im Angebot. Wer ungewöhnliche Geschenke sucht, wird hier leicht fündig.
Dazu wird über drei Tage ein Bühnenprogramm geboten. Leider sind einige Laiengruppen nur was für Fans, manchmal klingt es zum Ohren verschließen.

© M. Wenke
Als ich das leckere Babyschwein am Spieß über dem Grill sah, wollte ich sofort neandertalermäßig meine Zähne hineinschlagen. Mein Schatz hielt mich zurück.
Leider ist der Weihnachtsmarkt mehr ein Anlass sich mit Glühwein zu betrinken, was viele BesucherInnen auch taten.

Wir hatten große Schwierigkeiten einen Stand mit Kaffee zu finden. Doch gerade nach Einbruch der Dunkelheit ist die Atmosphäre bezaubernd. Die Stände sind dann mit Petroleumlampen beleuchtet. Der einzige Wermutstropfen war der durch die BesucherInnen festgestampfte Schnee, der die Wege in eine Eisbahn verwandelte. Nach ein paar Stunden zogen wir beglückt, aber etwas verfroren, nach Hause.