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Aus der Vogelperspektive betrachtet

17.01.2015

I und ich schauten im Babylon Kreuzberg "Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach".
Ein schwedischer Episodenfilm mit schwarzem Humor.

Die Hauptpersonen sind zwei Herren, die sich als Scherzartikel Verkäufer versuchen. Sie leben in einem Männerheim und ihre Verkaufsschlager ( Vampirzähne, Lachsack und eine Gummimaske) sind keine Bringer.

Die beiden Komiker tauchen jedoch nur in einigen Szenen auf, denn im Film gibt es keine durchgehende Handlung.
Er beginnt mit drei Szenen, in denen Menschen sterben. Ganz alltägliche Menschen, die ganz alltäglich sterben. Der Regisseur Roy Andersson inszeniert dies genauso lakonisch wie den Rest des Films. So stirbt ein Passagier einer Fähre beim Einkauf am Selbstbedienungstresen. Da er sein Bestelltes schon bezahlt hat, fragt die Kassiererin die anderen Mitfahrer, wer das Bier und das Krabben Brötchen geschenkt haben möchte.

Einzig den Scherzartikel Verkäufern bietet sich die Chance den ZuschauerInnen näher zu kommen. Das liegt daran, dass die anderen SchauspielerInnen meist kurz und oft auch in verschiedenen Rollen auftauchen.

Außerdem hält die Kamera immer viel Abstand. Sie steht immer statisch im Raum, insgesamt soll es nur neununddreißig Einstellungen geben.

Eine Klammer im Film ist der Satz: "Es freut mich zu hören, dass es euch gut geht". Dieser wird von Personen in verschiedenen Szenen gesprochen. Jedesmal ist deutlich zu sehen, dass er nur eine Floskel ist, eigentlich verlogen.

Das Setting, in dem die Schauspieler sich bewegen, ist recht spärlich ausgestattet.

Doch als an der Kneipe der König Karl XII, geboren 1697, mit seiner Armee vorbei in die Schlacht zieht, wird es zu einen Kostümfilm. Da der König wenig von Frauen hielt, nimmt er den hübschen jungen Kellner gleich mit.

Irgendwie sind die Bilder und Handlungen auch verstörend und teilweise unverständlich. Wer eine Komödie erwartet, dem wir das Lachen mit Sicherheit im Hals stecken bleiben.


Spätestens wenn zur Unterhaltung einer Geburtstagsfeier Sklaven in einen Kupferkessel getrieben werden. Nachdem darunter Benzin entzündet wird, bringen die Eingeschlossenen den Zylinder in Rotation und aus den Löchern ertönt ein Konzert des Leidens.

I. und ich empfehlen den Film uneingeschränkt!

Kritiken der Anderen: Spiegel, Stuttgarter Zeitung, critic, FAZ, NDR,