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Kunstvideos, fast ein Dutzend

07.04.2015

Videos in Dauerschleife in der Galerie Tanja Wagner. Alle wurden mit einem Abspielgerät gezeigt und so dauerte die Vernissage über zwei Stunden. Wir wurden dabei mit Bier und Wasser versorgt und es gab zum Glück Sitzgelegenheiten.
Drei etwas arrivierte KünstlerInnen präsentierten ihre Werke.

1. Anna Witt

1. The Birth, 2003, SD video, colour, sound, 10:44 min.

2. Push, 2006, SD video, colour, sound, 6:00 min


3. Hoheitszeichen, 2012,HD Video, color, sound, 5:20 min.
Intervention an Campingplätzen am Wolfgangsee



4. Empower Me! 2007, SD video, colour, sound, 38:26 min.



Filmisch waren die Arbeiten eine Zumutung, einfach nur die Kamera draufhalten reicht nicht. Sogar der Ton war undeutlich. Leider waren auch die erzählten Geschichten recht läppisch.
Im vierten Film werden Freiwillige gebeten ihre Wünsche auf ein Schild zu schreiben. Dann sitzen sie mit verbundenen Augen vor der Kamera und eine Terroristin mit Holzgewehr eingekleidet à la ISIS "bedroht" sie. Gähn!!! Das Anschauen ist verschwendete Zeit.

2. Sejla Kameric

1. Untiteld / Daydreaming, 2004, SD video installation, color, sound, Endless loop, 5:23 min.
2. What do I know, 2007, Four channel video installation, color, surround sound, 15:48 min.


3. Glück, 2010, 16 mm film transferred to HD and 2K DCP, 18:28 min., color, sound



Diese Videos hatten filmische Qualität. Zu sehen waren tolle Bilder ohne hektische Schnitte. Außerdem kann die Künstlerin gut erzählen. Im dritten Film holt eine Frau mit Kanistern in Neukölln Wasser von einer Pumpe. Da dachte ich sofort an die Wasser holenden Frauen im eingeschlossenen Sarajevo.

3. Ulf Aminde

1. straße ist straße und keine konzeptkunst, 2007: - 21,34 (the silent piece), 21:34 min


2. the law (5. and it doesn`t matter who the artist is), 02:00 min

3. der reale rest (symptom), 03:28 min

4. lust, 2007, 11:43 min



Bei diesen Arbeiten beschlich mich das Gefühl, dass der Künstler gerne Menschen vorführt. Die Protagonisten, die er herausgreift, kann man als Arme bezeichnen. Die muss man nicht lächerlich machen.
Da ist zum Beispiel seine Cousine, die offensichtlich psychische Probleme hat und in einer zugemüllten Wohnung mit einem Hasen lebt. Wenn er schon unbedingt einen Film über sie machen muss, würde ich ihr das Gesicht unkenntlich machen. Ihn scheint es nicht zu interessieren, dass sie so als Person kenntlich wird. Ich finde seinen Ansatz asozial.

Zu sehen ist die Videothek noch bis zum 24.04.2015 jeweils Donnerstag bis Samstag von 11 - 16 Uhr.

Das Copywrite der Standfotos liegt bei den Videomachern.