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Arte Bolonese Berlinese

15.09.2015

Das es quasi bei mir um die Ecke ein, von mir bisher unbemerktes Juwel der Industrie Architektur gibt, verwunderte und begeisterte mich.
Das um 1900 gebaute Postfuhramt West liegt zwischen Belziger Strasse und Potsdamerstrasse. Mit vielen Rundungen und Terrassen wirkt es trotz der profanen Aufgabe verspielt.
Eine Kunstausstellung im Erdgeschoss und im Parkuntergeschoß versuchte es ins öffentliche Bewusstsein zu befördern.

Obwohl ich mit denen, wie bei mir und in jedem Menschen vorhandenen Vorurteilen versuche selbstkritisch umzugehen versuche, brachen diese, bei dieser Ausstellung voll durch. Macrocosmi - Ordnung anderer Dinge wäre als Beispiel italienischer Schlamperei und Schlendrian gut zu gebrauchen.
Das liegt sicher nicht an den KünstlerInnen.
Zum Zeitpunkt der Eröffnung waren die Kunstwerke nur zum Teil vorhanden, mit Kreide waren die Namen der Kreativen schlecht lesbar an die Wände gemalt, Videos liefen in lichtdurchfluteten Räumen und als Gipfel der Schlamperei fehlte an der Bar der Korkenzieher, also gab es noch nicht mal Wein.

Der einzige Lichtblick war eine zwar nur mäßig inhaltsvolle, aber hübsch anzusehende Performance Medulla "pain is a mind mistake". Irgendwie ging es um schwarz und weiß, wobei schwarz den Vorteil hatte, das es in Form von reichlich vorhandener Farbe anwesend zu sein. Es war wohl der Sieger des Wettstreits.
So sahen Annalu + Tiziana Cera Rosco am Ende ziemlich besudelt aus und die Kleider mussten wohl gründlich gewaschen werden.

Eine spannende Arbeit, die auch noch mit dem Namen der Künstlerin versehen war, entdeckten J. und ich später.
Gianna Moretti hatte ein Foto aufgeschnitten und Fäden an die Schnittkanten genäht.
Eine Stunde nach der Eröffnung gab es dann wenigstens Wein.

Wir schauten uns noch mehr im spannenden Gebäude um und entdeckten eine gesplitterte Scheibe, durch die ich das Haus fotografierte.


Die KünstlerInnen waren: Saâdane Afif, Jofroi Amaral, Erik Andersen, Andreco, Annalú, Maria Rebecca Ballestra, Arianna Battistella, Mary Bauermeister, Giulia Bersani, Gwenneth Boelens, Colette The Artist, Daniela Comani, Luca Carboni + Gabriel Da Costa, Jean-Ulrick Désert, Noemi Diamantini, Ivan Liovik Ebel, Jens Einhorn, Amir Fattal, Tiziana de Felice, Harald Frackmann, Ettore Frani, Evan Gruzis, Gottfried Jäger, Jia, Pierre Jouve, Vera Lehndorff, LEMEH 42, Daniel Lergon, Friedrich Lippe, Rudolf zur Lippe, mariotti.mazzeo, Maximilian Magnus, Caroline Le Méhauté, Boris Mikhailov, Gianni Moretti, Karl-Kristjan Nagel, Jurgen Ostarhild, Bruno de Panafieu, Naco Paris, Francesca Pasquali, Simone Pellegrini, Alexandra Ranner, Stefano Ronci, Tiziana Cera Rosco, Maria Salvoldi, Ingeborg zu Schleswig-Holstein, Bianca Schroeder, Eli Singalovski, Rainer Splitt, Mike Steiner, Renate Stih Frieder Schnock, Francesca Susca, Christiano Tassinari, Gora Tronsmo, Hansa Wißkirchen, Amir Yatziv

Gerne hätte ich euch Werke von ihnen gezeigt, wenn die peinliche Organisation, das nicht verhindert hätte. So müsst ihr euch wie ich durch die Links klicken, wenn ihr die KünstlerInnen kennenlernen wollt. Es ist schon ein Frechheit die KünstlerInnen so abzuhängen, auch wenn jetzt auf der WEB Seite die ausgestellten Werke zu sehen sind.