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Abstrakte Fotografie?

23.09.2016

Eine der uns liebsten Fotografinnen aus Berlin ist Silvia Sinha. Sie zeigte in der Carpentier Galerie Arbeiten unter dem Titel "Abstraktion des Raumes". Dieser erschien mir etwas gewagt, denn die Fotos von Fr. Sinha zeigen reale Räume. Abstraktion bedeutet in der Kunst das Gegenteil von der Abbildung realer Wirklichkeit. Angenommen wird, dass die abstrakte Malerei und Skulptur eine Reaktion darauf war und ist, dass die Fotografie deren Aufgabe der Wiedergabe der Wirklichkeit übernommen hat.

Nun weiß man / frau inzwischen, dass zwischen der Wirklichkeit und dem Foto das Auge des / der FotografIn steht. Spätestens seit dem Man Ray eine ölverschmierte Nackte neben Maschinen abbildete, ist klar, dass Fotografie auch Kunst sein kann.

Trotzdem sind für mich Fotos nur im künstlerischen Sinne abstrakt, wenn das Fotomaterial direkt bearbeitet wird.
Wenn Silvia Sinha ihre Fotoserie von realen abfotografierten Räumen also abstrakt nennt, meint sie wohl eher Abstrakt im wissenschaftlichen Sinn.

Sie reduziert die Räume auf das für sie Wesentliche. Das bedeutet, dass der Raum zwar ein Raum ist, aber jedoch an den Durchbrüchen Schatten produziert und Farbnuancen zeigt.
Leider schafften wir es nur zur Finissage der Ausstellung, aber ich empfehle euch ihre Fotos im Internet zu betrachten.

Alle Fotos Irmeli Rother

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