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Leif in Laibzisch III.

14.08.2016

Auch am Sonntag stiegen wir wieder aufs Rad.

Zuerst besuchten wir die russisch orthodoxe Kirche, die wir am Vortag nur von ferne sahen.
Die St.-Alexi-Gedächtniskirche zur Russischen Ehre, ist von außen sehr imposant. Gerade fand jedoch ein Gottesdienst statt, so das wir von einem Besuch des Inneren absehen mussten.
Die Kirche wurde zum Gedenken an die 20.000 russischen Soldaten gebaut, die für den Blutsauger Zar Alexander krepierten.

Leider stand und stehen die Orthodoxen gerne an der Seite der Machthaber, ob Zar oder Putin.
Aber unsere deutschen Katholiken und Evangelen sind da keinen Deut besser. Sie lassen sich das Segnen der Mörder auch vom Staat bezahlen.

Danach fuhren wir durchs grüne Leipzig zum Markkleebergsee. Auch eine Hinterlassenschaft des Braunkohle Abbaus im Übertageabbau. In einem Café an der schicken Uferpromenade, bei Kuchen und Türkentrank, entschieden wir uns gegen eine Dampferfahrt.

Foto Robert Geipel

Dafür für den Besuch des Deutschen Fotomuseum, das ebenfalls im Ortsteil Markkleeberg liegt. Damit ein wenig außerhalb. Es ist jedoch auch architektonisch ein Juwel.

Trotzdem dem es schönes Wetter war und der nicht zentralen Lage war es gut sehr besucht. Die ständige Ausstellung bietet einen Überblick über die Geschichte der Fotografie, mit historischen Gerätschaften und Aufnahmen beginnend mit den Daguerrotypen.

Weniger interessant war eine Sonderausstellung des Wettbewerbs des Fotodienstleisters CEWE unter dem verdächtigem Motto "our word is beautiful" Einige Fotos waren ziemlich ansehnlich, doch viele eher guter Durchschnitt.

Richtig exzellentes zeigte die zweite Sonderausstellung Ullrich Wallenburg "Die Andere Sicht". Er ist ein Meister der digitalen abstrakten Fotografie. Seine Arbeiten begeisterten uns.

Ihr habt noch bis zum 25.09.2016 Zeit seine Arbeiten zu betrachten


Strampeln macht hungrig. Zum Ende der Tour kehrten wir ins Restaurant CoonSTanze ein.
Dies ist im Areal des Werk 2 angesiedelt. Einer ehem. Metallfabrik, die heute als Kulturzentrum genutzt wird.

Alle Fotos außer Fotomuseum Irmeli Rother


Leif in Laibzisch II.

13.08.2016

An diesem Wochenende war meine Liebste im Hochhausappartement zu Gast.
Das Wetter war schnucklig und so erkundeten wir das Neuseenland südlich von L. by bike.

Eine ordentliche Portion Kultur gehörte natürlich dazu.
Am Samstag begannen wir deshalb im Grassi Museum. Das zwischen 1925 und 1929 errichtet Haus beherbergt u.A. ein Designmuseum und bietet eine würdige Atmosphäre für besondere Ausstellungen.


Unser spezieller Anlass das Grassi zu besuchen war die Ausstellung von Arbeiten des Designers Tapio Wirkkala (1915 - 1985).
Der war einer der kreativen Köpfe von Iittala, einer finnischen Glasfabrik mit künstlerischem Welt Niveau.
Es wurde eine breite Palette seiner Entwürfe gezeigt, von denen viele verwirklicht wurden und die heute Design Klassiker sind. Einiges davon würde ich sogar zu Hause in die Vitrine stellen.

Auf dem Weg nach Süden kamen wir an einem riesigen Granitklotz vorbei. Dieser wird Völkerschlacht Denkmal genannt. Die Sieger des Gemetzel vom 16. bis 19. Oktober 1813 feiern sich dort. Eine Koalition um Napoleon schlug sich mit diversen reaktionären Monarchien und verlor die Schlacht. Etwa 100.000 in Armeen gepressten Soldaten ließen für div. Gewaltherrscher ihr Leben.
Eigentlich sollte man den Granitklotz in die Luft sprengen.

Doch die deutschen Patrioten lieben den Krieg und seine Opfer, aber am liebsten, wenn sie selber nicht dabei krepieren. So pilgern sie in großer Menge an die heroischen Denkmäler. Leichen pflastern ihren Weg.

Im Anschluss radelten wir zum Crospudener See und um den See herum. Neben den zehntausenden Lungenkranken ein bezaubernder Nachlass des Braunkohletagebau rund um Leipzig. Die BewohnerInnen kommen  hierher zum Badenvergnügen.

Ich kann mich noch daran erinnern wie es dort nach der Einverleibung der DDR aussah. Anheimelnd wie der Mond.

So viel Kultur und strampeln macht hungrig.

Da meine Liebste und ich Spanien affin sind, schien mir ein Tapas Restaurant der krönende Abschluss des Tages. So landeten wir im Bustamante. Der Lagen ist sehr spanisch, sogar der Besitzer und die Kellnerin stammten daher. Es gab selbstverständlich keine Fertigtapas aus der Tiefkühltruhe.

So etwas wird einem leider öfter in Berlin angeboten.
Für Tierfreunde sind der ausgestopfte Stierkopf und Stierkampfplakate gewöhnungsbedürftig, doch das Essen war exzellent, der Wein süffig und der Hof hinter den Restaurant / Hotel rustikal aber hübsch.

Als wir ankamen, war er noch recht leer, doch er füllte sich im Laufe des Abends gut.
Wir hatten ein Menü für zwei bestellt. Was ihr seht ist die Vorspeise, Pata Negra, Papas arrugadas, Gaspacio, Datteln im Speckmantel und Manchego.
Es folgte noch Einiges.

Leider kann ich euch den Preis des Festmahls  nicht nennen, die Liebste lud mich ein.
Den Rest des Abends danach verbrachten wir auf de Balkon meiner Hochhauswohnung.
Auch nachts ist der Ausblick phantastisch und regelmäßig schoss Feuerwerk in den Himmel.

Alle Fotos Irmeli Rother